Die Weißstörche im Neckar-Odenwald-Kreis

Diese Informationstafel stellte der NABU Mosbach im Februar 2022 im
Obrigheimer Neckarvorland am Radweg unterhalb des seit 2019 besetzten
Storchennestes auf. Störchin „Alma“ (die Nährende) und Storch „Hector“
(nach dem trojanischen Burgenverteidiger) haben seither 18 Jungstörche
zum Ausfliegen gebracht, davon im extrem trockenen Sommer 2022 sogar 4
Junge.

In jedem Frühjahr kehrten die Elterntiere immer zeitiger zurück: 2019 erst
Mitte April, und 2025 war das Storchenpaar schon Ende Januar im Nest zu sehen.

Im Februar 2025 gab es einen bemerkenswerten Partnertausch bei unserem seit 6 Jahren erfolgreich brütenden Storchenpaar. Alma erschien am Nest mit einem neuen Partner. Dieser – gleich Hector II genannte – Storch übernahm fortan in den folgenden Monaten seinen Teil der Brutgeschäfte wie Begattung, Brüten, Nahrungsbeschaffung, Bewachung der Jungen sowie Schattenspenden bei starker Sonneneinstrahlung. Hector I hielt sich anfangs noch in Nestnähe auf und versuchte mehrmals vergeblich, wieder ins Nest zu gelangen. Die drei Jungstörche entwickelten sich seit dem Schlüpfen Mitte April sehr gut und flogen Ende Juni 2025 aus.

Auch vom Buchener Storchenpaar im IGO (Interkommunaler Gewerbepark Odenwald), das 2024 zwei Junge hatte, gibt es Neuigkeiten. Das bisherige Nest auf dem Stickstofftank einer Firma wurde im Winter abgebaut und dafür im Januar 2025 in der Nähe ein stabiler Mast mit neuem Nest errichtet. Das Storchenpaar nahm diesen Standort schließlich an und brütete wieder erfolgreich mit in diesem Jahr sogar vier Jungstörchen.

Auch damit bleibt der Weißstorch der wohl seltenste Brutvogel im Kreis und könnte, bei Verlust beider Paare, bei uns wieder aussterben.

Es ist aber eher mit weiteren Brutpaaren zu rechnen, denn es warten hier im Umland mehrere andere Brutplätze auf Belegung. So stehen in
Obrigheim beim Steinbruchhof und beim Heinrichhof noch zwei frisch
restaurierte Nester auf Masten, ebenso zwei in Neckarkatzenbach. In seinem
Mittelschefflenzer Schutzgebiet Hohenweiden hat der NABU Seckach- und
Schefflenztal ein seit langem existierendes Nest vor kurzem restauriert. Und
auch die Gemeinde Billigheim im ehemaligen Schlosspark sowie die Stadt
Buchen auf dem Dach des Steinernen Hauses in der Altstadt halten
Weißstorchennester bereit.

Stand Sommer 2025

JahrAnkunft der AltvögelBrutbeginnAusfliegen der JungenAnzahl Jungvögel
201912. – 14. April2. – 7. Maiab 14. August3
202018. März6. – 9. Aprilab 20. Juli2
202127. / 28. Februar16. / 17. Märzab 27. Juli3
20227. – 14 Februar12. Märzab 1. Juli4
202317.m/25.w Feb.6. / 17. Märzab 27. Juni2
202431.1.w / 6.2.m6. Märzab 17. Juni1
202526. Januar m/w8. Märzab 21. Juni3

Projektbetreuung: Klaus Junker