Amphibien

unverzichtbare Bewohner unserer Feuchtgebiete

Fast alle Amphibienarten sind gleichermaßen auf Land- und Wasserlebensräume angewiesen. Zur Fortpflanzung und Entwicklung werden die Wasserlebensräume aufgesucht, zur Nahrungsaufnahme und Überwinterung hingegen vorwiegend die Landlebensräume. Zwischen den Lebensräumen finden Wanderbewegungen statt, die während der Hauptlaichzeit im zeitigen Frühjahr besonders intensiv sind.

Die Gefährdungen für diese wenig mobilen Arten sind vielfältig. Neben anderen Verursachern führen Straßen zur Zerstörung, Trennung oder Beeinträchtigung von Lebensräumen. Straßenverkehr verursacht bei den wandernden Amphibien erhebliche Verluste.

Grasfrosch am Amphibienzaun

Aus diesem Grund betreut der NABU Mosbach einen Amphibienzaun an der L525/L589 bei Lohrbach. Die L525 und L589 trennen das Laichgewässer von dem Landlebensraum der Amphibien. Daher müssen die wandernden Amphibien jedes Frühjahr diesen gefährlichen Straßenabschnitt zweimal überqueren – einmal auf der Hinwanderung zum Gewässer und wenige Wochen später auf der Rückwanderung in ihren Sommerlebensraum. Viele überleben diese Wanderung nicht. Um den Bestand der Amphibien zu schützen, stellt die Straßenmeisterei jedes Jahr im Februar einen Amphibienzaun beidseitig der Straßen auf, der die Amphibien beim Überqueren der Straße hindert. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des NABU Mosbach kontrollieren jeden Abend während der Wanderzeit (März-April) den Zaun und tragen die Amphiben in Eimern über die Straße. Die häufigste dort vorkommende Art ist die Erdkröte. Regelmäßig trifft man außerdem auf den Gras-/Springfrosch und hin und wieder findet man dort auch einen Feuersalamander oder Molch.

Erdkröten im Eimer

Amphibien gehören zu den am stärksten gefährdeten Tierarten in Deutschland. Dieser Trend lässt sich auch an den Amphibienzahlen bei Lohrbach erkennen. Der Zaun wird seit 2013 durch den NABU betreut. Da die Zahlen jährlich stark schwanken können, müssen längere Zeiträume beobachtet werden, um Aussagen über die Entwicklung der Populationen zu treffen. Wie die Diagramme (Abbildung 1 & 2) zeigen, ist leider innerhalb der letzten zehn Jahre ein abnehmender Trend zu beobachten.

Helferinnen und Helfer immer gesucht!

Um diese Populationen zu erhalten, plant der NABU Mosbach auch in den nächsten Jahren die Betreuung dieses Wanderabschnitts. Dies ist jedoch nur mit Unterstützung durch Helferinnen und Helfer möglich. Wenn auch Sie Interesse am Amphibienschutz haben, melden Sie sich gerne bei uns!

Kontakt: Michael Reber